Das Einhorn, das Mondkalb und die starke Frau

Die Chance, daß jemand eine starke Frau kennenlernt, ist so groß wie die, daß ihm auf der Rax ein Einhorn begegnet oder bei der nächsten Mondlandung die Fossilien von Mondkälbern entdeckt werden.

Warum man sich in so einer phantastischen Lage findet, wenn das Objekt der Inspektion auf allen Blättern druckfrischer froher Botschaft als evidenzbasiert ausgewiesene neue Stufe der Evolution des weiblichen Geschlechts prangt?

Mit Gefühl geantwortet, aus dem Bauch und einfach so, weil’s nicht zu überhören ist:

She takes just like a woman, yes she does, she makes love like a woman, yes she does. And she aches just like a woman but she breaks just like a little girl.

So lautet der Refrain des Lieds von Bob Dylan, „Just like a woman“, entstanden im Jahr 1965.

Was ist zwischen 1965 und heute passiert? Hat die Plejadenausrichtung der Planeten zur prophezeiten Vibrationserhöhung dazu als  unvorhergesehene Nebenwirkung eine Verschiebung der Realitätsachse ausgelöst? Oder ist die DNS aus dem Takt geraten vor lauter Helixaktivierung? Wenn schon Jesus nicht wiedererschienen ist? Und der Weltfrieden nicht ausgebrochen?

Sondern eine Kriegshyäne und ein Großmann sich um alles streiten, aber eher um die Schwerkraft als um die mystische starke Frau?

Was wird dann im Lauf des weiteren Orbits in die Kräfte des Wassermannzeitalter hinein?

Hermes Trigeminus, mir wird heiß und kalt zugleich!

Kosmisch kalt, nicht bloß kühlhauskalt. In den Knochen. Im Raum, den ich scanne, wenn ich meine, ich denke.

Die einzige glaubhaft verbürgte Eignerin der Stärke ist Kali, falls sie noch nicht aufgewacht ist. Oder gerade den nächsten Blutrausch durchexerziert, als wüßte sie noch nach dem x-ten Mal nicht, mit welchem moralischen Katzenjammer das endet.

Wenn sie sich wieder klar macht, wer es war, der sie mit der Energie aufgeladen hat, die sie da nutzt, um sich auszutoben.

Soll man vielleicht gar das TaoTeKing heranziehen, um, unverdächtig der Machtlüsternheitsausdünstung und der Verblendung des Verstands durch das chronische Einatmen des eigenen teststerongesteuerten pheromongetränkten Körpergeruchs, mit zeitlosen Zeitzeugnissen auf die anthropologischen Konstanten der Geschlechterkomplementarität hinzuweisen?

Daß die Sonne das Symbol nicht nur für die Kraftquelle in unserer Umgebung ist, sondern das der männlichen Art von Kraft und der Mond das der weiblichen, die Mondin, wie es auch im Deutschen früher hieß, polar dazu: der Sonn?

Soll man aufzählen,“Himmel, Sonne, Feuer, Tag, Blitz, heiß, hart, trocken für das Männliche – Erde, Mond, Wasser, Nacht, kalt, weich, feucht für das Weibliche“?

Als Brückenschlag zwischen Magie und Esoterik zu Psychologie und Lebenserfahrung?

Warten Sie, bis sie ein Kind kriegen, da werden Sie dann erleben, was stark ist bei einer Frau – und das ist nicht ihr Wille und es ist schon gar nicht ihre Selbstdisziplin!

Was sagt die intellektuell qualifizierte und konsensfähige Kunstschaffende dazu, die geschätzte österreichische Regisseurin von „Was hat uns bloß so ruiniert?“ am 22. September 2016 auf orf.at?

„Die Macht der Hormone kannst du nur unterschätzen, wenn du noch nie die volle Breitseite abgekriegt hast“, sagt Stella, (…). (http://orf.at/stories/2359066/2358730/)

Marie Kreutzers Alter Ego, wie es im Artikel über den Film heißt.

Ohne Alter Ego:

Da gibt es einmal diese Situationen mit Kindern, in denen man sich wundert, wo man da eigentlich hineingeraten ist. Ich bin mal im Supermarkt heulend am Boden gesessen – wie andere Mütter vielleicht auch. (http://orf.at/stories/2359066/2359057/)

Aber nein, wozu argumentieren, daß die Erde nur flach ausschaut, aber in Wirklichkeit rund ist?

Solange die Menschheit noch auf die Rax gehen und am Mond landen kann, ist außerdem der letzte Beweis sowieso nicht erbracht, daß die Existenz von Einhörnern und Mondkälbern auszuschließen wäre!

Wissenschaftlich gesehen.